Rotationsbewegungen im Einradfahren

Bei Rotationsbewegung rotiert ein Körper um eine der Achsen aus dem dreidimensionalem Raum. Diese sind:

A – Die Körpertiefenachse (KTA) (Beispiel: Rad)
B – Die Körperlängsachse (KLA) (Beispiel: Pirouette)
C – Die Körperbreitenachse (KBA) (Beispiel: Rückwärtssalto)

Die Achsen werden relativ zu einem Körper angegeben, das das Bezugsobjekt darstellt. Im Einradfahren kann das der Fahrer sein (Etwa beim Bodyspin), das Einrad (etwa beim Unispin), Fahrer+Einrad (etwa bei der Pirouette) oder Fahrer|Einrad (beides separat und unabhängig von einander, etwa ein Inward Unispin).

Tricks mit Rotationen

Im Einradfahren sind Rotationen um alle Achsen bekannt, hier einige Beispiele:

Körperlängsachse

Um diese Achse drehen sich die meisten Skills. Dazu zählen vor allem Kreise, Spins, Pirouetten, Unispins, Bodyspins, Hoptwists…

Körperbreitenachse

Hierzu zählen alle Crankflips, sowie auch Seatdrops. Bezugskörper ist das Einrad, rotiert werden die Kurbeln/Sattelstange um die KBA des Einrads, die Nabe stellt die Achse dar. Zu KBA-Rotationen zählen auch auch Adriens Frontflip oder auch Rückwärtssalto vom Einrad (und noch einer). Ganz neu ist der Maxxwhip .

Körpertiefenachse

Die Rotationen um die KTA sind etwas komplizierter zu finden. Zu den prominenten Beispielen zählen Aufstiege wie der Kick-up oder der Floor Mount (auch Kissing me genannt) das Einrad wird hierbei um die KTA rotiert.

Achse und Rotationskörper

Die Achse befindet sich nicht immer im Zentrum des Körpers. Beim Kreis etwa, ist die Längsachse orthogonal zum Kreismittelpunkt. Beim Spin ist der Rotationskörper (Fahrer+Einrad) nur partiell in der Achse (Nur der Oberkörper von Kopf bis Gesäß), bei der Pirouette komplett von Kopf bis Laufrad.

Terminology

Für die Bezeichnung einzelner Tricks werden bisher Spin, Turn und Pirouette verwendet. Das führt mitunter zu Verwirrungen, da es auf keinem einheitlichen Grundsatz basiert. Viele scheitern schon am Verständnis von Backturn und Frontturn, die zudem noch als zweites Problem die Doppeldeutigkeit aufweisen:

1: (from back) to front turn
2: from front turn (to back)

Tatsächlich ist hierbei der erste Fall gemeint. Dieses Beispiel und auch die Weltweite Uneinigkeit über Tricknamen, besonders die den Rotationstricks zeigt, wie schludrig hier in der Vergangenheit gearbeitet wurde. Auch die Kommunikation mit anderen Einradfahrern ist kompliziert, da jeder seinen eigenen Dialekt pflegt. Ich halte viel von einer Revision der Tricknamen und beginne auch direkt mal mit einem Vorschlag.

Zukunftige Terminology für Rotationen

Turn – Ein Turn bezeichnet einen Richtungswechsel der Fahrtrichtung. Wenn ich von A nach B fahre und dazwischen einen 90° Turn mache, so komme ich bei C an. Fahre ich von A nach B und mache einen 180° Turn, so komme ich wieder bei A an.

Spin – Bezeichnet Tricks, deren Rotationskörper nur partiell in der Achse ist, also etwa Spin oder Seat on side Spin oder bei dem nur einer der beiden Rotationskörper beteiligt ist (Fahrer oder Einrad – Bodyspin bzw. Unispin).

Pirouette – Bezeichnet Tricks, deren Rotationskörper komplett in der Achse ist, also Pirouette. (Voraussetzung, die Pirouette ist aus einem Spin entstanden – ist das so?).

Twist – Bisher sind Tricks wie Frontturn und Backturn nicht erfasst. Das sollen nun die Twists sein. Den Namen gibt es bereits, bekannt als Hop-Twist. Twists sind identisch mit ihnen, nur ohne Absprung. Twists sind Rotationen, bei denen der Rotationskörper komplett in der Achse ist, jedoch nicht aus einem Spin entstanden sind. Front- als auch Backturn würden somit einen 180 Twist ergeben, von wo nach wo ist egal, würde nur zu erneuter Doppeldeutigkeit führen, dieser Umstand würde dadurch beseitigt. Man könnte hier von 180 Twist, 360 Twist, 720 Twist, etc. sprechen. Gültig wären aber auch Half-Twist, Full-Twist, Double-Twist – es könnten beide Bezeichnungen Koexistieren, problematisch wäre es aber mit Bezeichnungen aus dem Street und Flatland. Hier ist ein 180 flip ein 180 Hoptwist + Crankflip. Was wäre also dann ein 180 Twist? Die Japaner fahren einen Quick-Turn (Siehe Ryohei Matsuda, Unicon XV bei 1:02). Ich wäre dafür diesen Trick Twisting zu nennen. Würde mit einem Trick aus der Standard Skill List kollidieren (256a), diesen in Hoptwisting umzubennen geht leider nicht, existiert soweit auch (261a), beide Bezeichnungen sind gut gewählt, aber außer im Standardskill hab ich noch nie jemanden „Twisting“ machen sehen. Würde Quick-Twist passen? Klingt komisch. Vorschläge werden angenommen.
Zu Twists würden dann auch Rotation aus dem Gliding und Standgliding zählen, etwa Tiptwist oder Standgliding Twist (davon sind etliche bei Ryohei zu sehen, er beherrscht sie auf der Welt am besten).

Flips – Alle Varianten von Crankflips. Problem ergibt sich für die Benennung von etwa Adriens Frontflip oder die Backflips vom Einrad (diese werden auch Backsumi genannt).

Rotationen und Schwierigkeit eines Tricks

Wie im vorherigen Artikel geschrieben, ist die Rotation ein Parameter für die Schwierigkeit eines Tricks. Aber nun welche, es gibt ja hier wieder auch etwas zu beachten. Generell ist festzuhalten, dass nur Rotationen als Parameter gelten, bei denen der Fahrer als Rotationskörper beteiligt ist. Die Auswahl wird also nur noch auf drei Rotationskörper reduziert (Fahrer, Fahrer+Einrad und Fahrer|Einrad). Tricks mit Rotationskörper Fahrer|Einrad sind Kompositionstricks, die Schwierigkeit wird anders berechnet und fallen somit raus. Dadurch bleiben noch zwei Ausprägungen (Fahrer und Fahrer+Einrad). Diese zwei Ausprägungen, sowie die partielle oder komplette Achsenrotation ergibt eine Matrix mit 4 Möglichkeiten. Rotationskörper Fahrer und partielle Achsrotation fällt aber weg, weil anatomisch unmöglich. Im Endeffekt ergibt das 3 zu betrachtende Fälle:

  1. Fahrer und komplette Achsenrotation
  2. Fahrer+Einrad und partielle Achsenrotation
  3. Fahrer+Einrad und komplette Achsenrotation

Evtl. ist auch die Basisschwierigkeit für die einzelnen Fälle in dieser Reihenfolge zu betrachten, nach hinten heraus wird es schwieriger ?

Bei der Berechnung kann bei kompletten Achsrotationen mit einer multiplier-funktion gerechnet werden, die einen extrem exponentiellen Anstieg hat, da diese Rotationen mit einem Impuls eingeleitet werden der irgendwann nachlässt. Bei partieller Achsrotation ist von einem kontinuierlichem Fahren auszugehen, die Berechnung muss also anders erfolgen.